Newsletter Nr. 12





Liebe Newsletter-Leser,

schon vor Längerem hatte ich euch ein Update von der Schule und unseren Projekt versprochen - dann aber doch immer Ebola den Vorrang gelassen. Heute ist es endlich soweit.

Vorab aber noch zwei Hinweise: 1) Die Zahlen der bestätigten Neuinfektionen mit Ebola sind in den letzten Tagen leider - vor allem in Freetown und der näheren Umgebung - angestiegen. Ich habe wöchentlich Kontakt zu meinen Bekannten und Freunden vor Ort, die bisher verschont geblieben sind. Ich kann immer nur hoffen, dass sie auch weiterhin beschützt bleiben.

2) In der letzten Woche habe ich einige Fotos von Essensverteilungen und einen Bericht von zwei Ebola-Überlebenden, bekommen, die den Einsatz eurer Spenden dokumentieren. Mehr dazu unter den folgenden Links: http://salone-dreams.org/blog/2014/11/23/der-schwere-anfang-in-ein-neues-leben/ und http://salone-dreams.org/schon-erreichtes-2/


Schon vor Längerem hatte ich euch ein Update von der Schule und unserem Projekt versprochen.
Leider legt der Ebola-Ausbruch vieles lahm, zum Beispiel sind alle Schule geschlossen und jede Art von öffentlichen Versammlungen verboten. Daher kann weder der Unterricht in der Schule noch das Sportprogramm stattfinden, aber wir bewegen uns im Rahmen unserer Möglichkeiten:

  • John Lahai, der Schulleiter unserer Schule in Yam's Farm, hatte ja Probleme, eine dauerhafte Unterkunft für seine Familie zu finden und uns damit auch immer wieder unter Druck gesetzt. Da auf dem Grundstück der Schule noch Platz ist, hat er in einer Grundstücksecke ein kleines Haus gebaut. Damit sollte das Wohnproblem dann endlich dauerhaft behoben sein. Das Geld für die Materialien hat er in Form eines Kredits bekommen, den er in 18 Monaten komplett zurückbezahlt haben soll. Ein Teil der Rückzahlungen wird direkt von seiner monatlichen Unterstützung abgezogen, aber er muss auch einen eigenen Beitrag leisten, was alles in einem detaillierten Vertrag festgelegt ist. Er hat die durch Ebola „verlängerten Ferien“ genutzt, um intensiv an seinem Haus zu bauen. Mittlerweile ist es fertig gestellt, Bilder habe ich aber leider noch nicht bekommen. Außerdem haben wir für die Zeiten, in denen ich nicht in SL bin, einen Repräsentanten eingesetzt, der die Einhaltung des Vertrags überwacht und während des Baus alle zwei Wochen einen Kontrollbesuch durchgeführt hat.
  • Ich bin nun offiziell ein Mitglied der Schulleitung und muss bei jeder anfallenden Entscheidung befragt werden. Wenn es eine Besprechung gibt, werde ich im Vorfeld informiert und dann telefonisch zugeschaltet. Leider ist die Verbindung in Yam's Farm immer deutlich schlechter als in Freetown zum Beispiel und die Menge der Anwesenden macht es auch nicht einfacher, dem Gespräch zu folgen, aber ich bin trotzdem gerne dabei. Bei den letzten beiden Meetings wurde beschlossen, dass die Lehrer die unterrichtsfreie Zeit nutzen, um sich methodisch fortzubilden. Außerdem bieten sie den Kindern Unterricht in Kleingruppen in Privathäusern an, sodass die Kinder in der Übung bleiben.
  • Sorie, der das Sportprogramm leitet, besucht die Kinder, deren Wohnort er kennt, regelmäßig zu Hause und versucht so auch den Kontakt zu den Eltern zu stärken. Besonders guten Kontakt hat er zu dem taubstummen Waisenkind George und seiner Großmutter. Das freut uns besonders, weil Georges Großmutter erst sehr skeptisch war. George geht nicht zur Schule und der Sport ist für ihn immer ein Highlight. Zur Zeit ist er krank, wahrscheinlich Malaria; aber wegen den vielen Ebolapatienten nehmen die Krankenhäuser keine anderen Kranken mehr auf.


Eine gute Restwoche wünscht euch,
Hanna